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Eine Zukunftskonferenz (Future Search) ist ein Planungsinstrument für die Bearbeitung komplexer Fragestellungen.

Die Methode wurde in den 80iger Jahren von Marvin Weisbord und Sandra Janoff entwickelt und hat, wie tausende dokumentierte Beispiele auf der ganzen Welt zeigen, zu tiefgreifenden Veränderungen in Unternehmen und Organisationen geführt.

Das Hauptziel einer Zukunftskonferenz ist meist die Erarbeitung einer gemeinsamen neuen Strategie / Vision oder die Auseinandersetzung mit einem Projekt. Das Ergebnis einer Zukunftskonferenz ist offen, die Ergebnisorientierung hoch.

Ein Future Search ermöglicht Gruppen konfliktträchtige Themen zu bearbeiten, weil folgende Leitlinien gelten:

  • Das ganze System (Funktionen) in einen Raum bringen
  • Fokus auf die Zukunft (Visionen), nicht auf die Probleme legen
  • Gemeinsamkeiten finden statt Konflikte bearbeiten
  • In selbst steuernden Gruppen arbeiten
  • Maßnahmen erst planen, wenn Konsens über die gewünschte Zukunft erzielt ist

Dadurch, dass sich die Gruppe selbst steuert und ihre Handlungspläne selbst übernimmt ist ein Future Search in hohem Maße zukunftsorientiert, lösungsorientiert und gemeinschaftsbildend. Ein Future Search unterstützt Organisationen, Unternehmen, Gemeinden dabei eine gemeinsame Vision zu entwickeln und im Sinne einer Handlungsplanung/ Strategieentwicklung gemeinsam aktiv zu werden.

Ablauf eines Future Search

Die ideale Zeitschiene für eine Zukunftskonferenz ist 0,5 Tage / 1 Tag / 0,5 Tage, also ca. 16 Stunden auf 3 Tage verteilt. So könnte die Konferenz z.B. an einem Mittwoch Mittag beginnen und an einem Freitag nach dem Mittagessen beendet sein.

Der Ablauf einer Zukunftskonferenz besteht aus einem Wechsel von Arbeit in Kleingruppen, die entweder homogen (z.B. gleiche Abteilung, gleiche Organisation etc.) oder heterogen (z.B. möglichst großer Mix aus verschiedenen Abteilungen) sind und Plenumsgesprächen. Der Ablauf einer Zukunftskonferenz führt die Teilnehmenden durch vier Themen und Aufgabenstellungen:

1) Vergangenheit:

Rückblick auf die gemeinsame Geschichte und auf Schlüsselereignisse. Bei dieser Aufgabe arbeiten die Teilnehmenden in maximal gemischten Gruppen (8-er Gruppen). Methodisch wird mit Hilfe einer großen, gemeinsamen Timeline für jeweils ein Thema (persönliche Wendepunkte, Wendepunkte in unserem System, in der Welt) gearbeitet. Diese Timelines werden im Anschluss von der Gruppe zu einer gemeinsamen Geschichte konstruiert.

2) Gegenwart:

Die Gegenwart wird aus zwei verschiedenen Perspektiven gewonnen: von Außen und von Innen.

Außen: Die Teilnehmenden (Gesamtgruppe) werfen mit Hilfe eines zusammen erstellen Mind-Maps gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten äußeren Trends und Kräfte, die das gemeinsame System derzeit beeinflussen.

Innen: Mit Hilfe von 2 Kleingruppenaufgaben bewerten die Teilnehmenden die Gegenwart aus der Innenperspektive (Was tun wir, was wollen wir tun? Worauf sind wir stolz? was bedauern wir… an uns selbst…nicht an anderen?).

3) Zukunft:

Ausgehend von den erarbeiteten Ergebnissen suchen nun die Teilnehmenden in gemischten Gruppen nach gemeinsamen Visionen für ihre Zukunft als Organisation.

  • Bilder der gewünschten Zukunft finden
  • Kreativer Prozess mit Bildern, Collagen, Szenischem Spiel etc.
  • Präsentation in der Gesamtgruppe
  • Roten Faden finden
  • Gemeinsame Grundeinstellungen sammeln (Was alle wollen)
  • Diskussion und Auswahl der Themen nach Konsensprinzip in der Gesamtgruppe („Common Ground“)

4) Maßnahmen und Aktionen:

der Abschluss der Zukunftskonferenz bildet die Planung der nächsten Schritte. Hierzu dient z.B. die „klassische „ „Was – Wer – bis Wann“ Übersicht. Dies erfolgt in Gruppen entlang der realen Kooperationslinien oder anderen „logischen“ Strukturen der Organisation.

Die Gruppen erstellen ihren Maßnahmenplan und präsentieren ihn im Plenum. Damit wird ein hohes Maß an Verbindlichkeit und Selbstverpflichtung erreicht.